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Ihr habt lang genug gewartet, dass ein Album erscheint
Frei von gebiteten Beats und peinlichen Rhymes
Peinlichen Lyrics, die keiner peilt und keiner versteht
Mit peinlichen Texten von peinlichen Punks, wie MC Rene
Peinlich für Deutschland, dass jeder Horst hier Platten released
Um sich dann noch zu fragen: "Warum ist die Lage so mies?“
Nicht wegen Napster und MP3 oder Kids ohne Geld
Sondern einfach, weil den Kids die Mucke nicht mehr gefällt
Nehmt meinen Flow, baut drauf auf
Baut was auf, bringt was raus, raucht euch auf
Ihr braucht - keine Demos, um politisch zu denken
Sondern mir nur das Mic zu geben um die Szene zu ändern
Egal wie sehr ihr vom Herzen rappt und bescheiden ihr tut
Eure peinliche Art zu reimen ist scheiße genug
Statt zu fragen, ob ich Samy mag und denke er hat Flows
Frag mich: "Wieso ist deutscher Rap so sinnlos wie Aaliyahs Tod?“
Ich hab keinen Plan, alle rhymen lahm
Und sind nur auf ihre Müll-Flows eingefahren
Ich komm mit Rhymes im Arm, wie – Mütter mit Kids
Und such nach - besseren Crews, doch find sie sicherlich nicht
Du bist kein Rapper, sondern nur ein kleiner Penis wie Clits
Und verschwindest nach einer Single gleich im ewigen Nichts
Während du dir den Kopf zerbrichst, warum es kracht, wenn es donnert
Sind wir leider schon Optik-mäßig auf die Sachen gekommen
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[1. Strophe]
Du hast die hohen Schuhe an und trägst deine Tattoos
Um die Schultern und den Hals wie ein seidenes Tuch
Ich bin verliebt wie ein Junge mit dem Bauch und darunter
Weiß, unter deinem Kleid warten tausende Wunder
Meine Eltern ha'm gewarnt, meine Freunde geflucht
Doch die Schrift auf dei'm Rücken is' mein heiliges Buch
Ich bin das Wild in dem Scheinwerferlicht deines Blicks
Ich hab' den Glauben, doch mir fehl'n die Beweise für dich
Die Nächte sind gegen Ende intensiver denn je
Zeit war nie so zäh wie warten drauf, dich wiederzuseh'n
Auf dem Boden von der Flasche liegt ein tieferer See
Als man glaubt, wenn man taucht, ist die Liebe zu seh'n
Meine Sonnenbrille sitzt im Gesicht wie geklebt
Die Kompassnadel dreht weg vom richtigen Weg
Meine Beine, die sind müde von den Treppen der Frauen
Sie applaudier'n immer noch für den lächelnden Clown
[Refrain] (2x)
Und..
Du bist alles für mich, alles das, was mir Angst macht
Meine silberne Kugel, mein Kryptonit und mein Anthrax
Du bist das, was ich vom Schicksal verlangt hab
Die Patrone für mein' Kopf in der Kammer der Pumpgun
[2. Strophe]
Wenn der Whiskey mir nich' hilft, fahr' ich nachts ohne Licht
Durch die Vorstadt, auf der Suche nach dem, was du nicht bist
Die SMS, die ich will, hast du nie abgeschickt
Unter der Laterne wartet meine Seele auf dich
Deine Augen lügen nie, nur dein Mund is' ein Dieb
Der jeden Coup mit ei'm Lächeln und ei'm Kuss unterschrieb
In dei'm Bett bin ich sicher vor den Klippen der Welt
Meine Rebellion is' an dein' Lippen zerschellt
Du bist der Abspann vom Film und ich sitze noch da
Du bist besser als du glaubst, auch wenn du es nich' magst
Ich weiß, alle deine komischen Geschichten sind wahr
Der Tag hat gestimmt, es war nur nich' das richtige Jahr
Was du denkst oder fühlst, hast du niemals gesagt
Wir liegen auf der Decke und ich rieche dein Haar
Ich bin zuhause wo du bist, egal welches Hotel
Dein dunkler Zauber lenkt die Zeit, darum fließt sie so schnell
[Refrain] (2x)
Meine Finger erinnern jede Narbe von dir
Deine Augen lassen Dinge ihre Farbe verlier'n
Du lehrst mich die Wunder, die die Welt mir verschwieg
Seit der Typ mit den Tafeln von dem Berg runter stieg
Die Bilder auf deiner Haut sind die Karte zu dir
Auch wenn dein Bus nie kommen wird, ich warte noch hier
Melancholie ist die Lederjacke meines Vereins
Ich trag sie, weil das Leder meine Zeilen beweist
Du bist das Logo meines Clubs, die Hymne der Guten
Die traurige, rauchige Stimme der Jugend
Der Sound der Nacht, Stille und Gebell von ei'm Hund
Besser Rebell ohne Grund als Rebell ohne Mund!
[Refrain] (2x)
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[Verse 1: Kollegah]
Wir ballern die Ghetto-Huren, ballern die Testokuren
Ballern dann per Ballermann deiner Bande den Head voll Kugeln
Das ist JBG Teil 2, die zwei gehyptesten Rapper
Fegen jetzt wieder durch die Szene, wie zwei Kreissägen-Blätter
Ey yo, die zwei sind wie Dynamit, reif für die Psychatrie
Guck uns schief an und du kriegst von 3000 Brüdern Hiebe
Dein Girl lässt ihr Kleid auf die Bühne fliegen, yeah
Ich hab ein Auge auf sie, als wär sie 'ne Freimaurerpyramide
Wir schlagen dich zum Beat, JBG 2
Urbane Straßenpoesie, hart wie UFC
Deiner Bitch geht's finanziell nicht gut, ich sag ihr: "Komm in mein Bordell
Wenn du 'ne Stelle suchst" und sie nimmt dankend an, wie bei Alley Oops
Ich bang dein Baby, sie erzählt ihren Ladies von meinem Mordsständer
Und es zieht weite Kreise, so wie Aliens in Kornfeldern
Ich hol den Basey und hau Dorf-Gangstern den Kopf zu Brei
Währenddessen sitzt Farid Bang auf 'ner Bank
Schaut amüsiert zu und isst Popcorn dabei
Und ich brauche sie nicht, doch bin down mit den Bitches, Sex in der Backstagehall mit den Chicks
Es ist der Mac mit mehr Frauengeschichten am Laufen als Desperate Housewives, Bitch
Wir sind mit Untergrund durch, es ist wie damals das Guckloch
In der Mädchenumkleide, yeah, die Jungs starten durch
[Verse 2: Farid Bang]
JBG 2, Rapper fliehen vor Großkaliberschüssen
Und begehen Selbstmord, denn nur der Tod kann sie beschützen
Ich hab Kollegah im Rücken, du den Totschläger, du Krüppel
Eine Nacht mit uns, du trägst Prothesen und Krücke
JBG 2, du siehst die anderen Fotzen Heim rennen
Ich verpass Einläufe, als würde ich vor'm Boxkampf einpennen
Meine Glock macht gleich Bang aus dem toten Winkel
Während andere sich zum Clown machen, ohne Schminke
Aus dem Hotel Hilton kommt deine Schwester in der Nacht, ey
Du bist wie Mobb Deep, dein Rap ist für die Katz
Ein lächerliches Pack, gebe Wichsern Fäuste
Und krieg' ständig neue Anzeigen wie Litfaßsäulen
Und die Bitches heute wollen Jungfrau bleiben
2 Optionen, Arsch oder Mund auf, Kleines
Du wärst gern wie wir, doch du hast den Körper einer Frau
Und warst nach der Geburt nie mehr im Körper einer Frau
Denn du bist ein Student, der für 10 Euro tankt
Legst dich auf die Hantelbank und bewegst 90 Gramm
Bläst heute Schwanz, denn es gibt Ärger auf der Straße
Jung, Brutal, Gutaussehend, sterben oder atmen
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[Hook 2x]
Retrogott und Hulk Hodn, sagenumwoben
Wie ein-Dollar-Noten
Verschlossen wie ein Seemannsknoten
Du reagierst auf dope Flows wie ein Sieb
Deutscher Rap ist wack, ein Nebensatz zu viel
Und Leute denken, du bist deep
[Verse 1]
Meine philosophische Idylle
Ist ein Glas Wasser und 'ne Abtreibungspille
Für Eva
Was wäre die Hölle auf Erden
Ohne Menschen, die daran glauben, dass sie in ihr verderben
Alles bleibt beim Alten, solange Wack-MCs am Set bleiben
Und Hip Hop-Magazine das Drehbuch zur Szene schreiben
Mikrofon, Kamera und Action
Bevor du Rapper wurdest, wolltest du werbetexten
Abgesehen davon, dass dein Lieblings-MC
Mehr Talent als Huss und Hodn hat
Hat er nen Manager, der ihm das dope-Sein verboten hat
Yeah - zurück zum Thema, das ich nie hatte
Wie einen wacken Beat
Du hast wacke Beats und rappst über Themen
Ich baue eine Stadt aus Ochsenblut und Lehm
Sündige vor Gott, breche das Inzest-Tabu
Den Hip Hop macht uns zu Brüdern und ich ficke deine Crew
[Hook ]
[Verse 2]
Sie spielen nicht mit dem Feuer
Geschweigedenn mit Puppen
Sondern rennen Kirchen ein, um ihre Götter anzuspucken
Zeitdruck, Leistungsdruck, erhöhter Blutdruck
Knopfdruck (?), T-Shirts mit 'nem schlechten Spruch als Siebdruck
Geht's um deutschen Rap, sagt Smudo dir was geht
Auch 'ne Totgeburt hat 'ne Nationalität
Glaub' mir Samy, Adolf Hitler war 'n echter Deutscher
Ich verkleide mich als Papst besetze Gotteshäuser
Lauf' mit Tammi Terell gegen das Gefälle
Mal' ein Rooftop auf die Sixtinische Kapelle
Ich habe eine Zeitmaschine konstruiert
Und Platon eine Lüge auf die Stirn tätowiert
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6. |
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So ganz plötzlich, von ganz hinten rechts im Schädel
So als wäre sie nie wirklich weg gewesen
Schießt sie empor, deine erste Erinnerung, dein erster bewusster Moment im Leben
Und du stehst wie ein Rehkitz auf wackligen Beinen
Mit zweieinhalb Jahren, nackt und am weinen
Versteckst dich im Schrank, denn du kannst es nicht leiden
Zu baden und zitterst vor Wasser und Seife
Und sie ruft dich und sucht dich und als deine Mutter dich sieht ist sie ziemlich genervt
Sie gibt dir 'nen Klatsch, packt dich am Arm und dann schleift sie dich kurzerhand hinter sich her
Deine Schwester schreit, deine Eltern bleiben vielleicht für euch beide bloß doch noch zusamm'
Den Sommer dann gehts in die Dachgeschosswohnung, beim Umzug bricht sich dein Onkel die Hand
Du vermisst die bordeauxroten Wohnzimmerwände der Wohnung davor
Dein cooler Onkel spielt dir mit nur einer Hand ein paar Melodien auf dem Xylophon vor
Was bist du jetzt, vielleicht um die sechs? Wie riesig der Schulhof der Grundschule ist
Wie viele neue Gesichter man trifft, wie schnell man die alten Gesichter vergisst
Erzählendes Ich, erlebendes Ich, man braucht zwei Augen zur Tiefenwahrnehmung
Es ziehen sich Linien durch deine Erzählung, jetzt siehst du, was war, als der, der du bist
Du erinnerst dich grad, wie verliebst du mal warst, kurz nachdem du in die Dritte kamst
War jeden Mittwoch abend für so zwei, drei Stunden eine Lara zum Babysitten da
Und sie war zwar sympathisch, doch das wars nicht, längst verschüttetes, unterbewusstes
Latent vorhandes guckt, daß es Luft kriegt, du riechst ne Brise ihres Duftes
Eines Tages, in der Fußgängerzone, habt ihr sie getroffen, in Bluse und Rock
Bei einem Spaziergang mit deiner Familie, sie grüßte und strich dir ganz kurz über'n Kopf
Und du trautest dich kaum hochzuschaun, sie schien ungewohnt, geschminkt wie sie war
Doppelgesichtig - jetzt wird dir dein Faible für dunkelroten Lippenstift klar
Du ahntest, dass hinter der braven Fassade noch irgendetwas ganz anderes lag
Du warst so traurig, als sie nicht mehr kam an den Mittwochabenden, mangels Bedarf
Schon bist du bei Mark, etwas kleiner als du, wie er nicht aufhör'n kann, Scheiße zu reden
Du boxt ihn, er weint und dann ist dir peinlich, daß alle so tun, als sei's ne Leistung gewesen
Vater sagt, du musst was leisten im Leben, redet mit dir, aber spricht zu sich selbst
Wird den Job verlieren bis zum Ende des Monats, er und deine Ma streiten deswegen
Sie wird hysterisch, schaut schweigend ins Leere, raucht, macht deiner kleinen Schwester Angst
Die kommt zu dir, immer dann, wenn es laut wird, du hälst ihr die Ohren zu so fest wie du kannst
Beschissene Zeiten, gute Zeiten, nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei, denn
Dein Vater findet neue Arbeit, plötzlich gehts deinen Eltern zu gut um zu streiten
Ihr unternehmt viel an den Wochenenden, geht ins Kino, schwimmen, ein Mal sogar campen
Montags bis Freitags siehst du deinen Vater kaum noch, er hat für den Job zu kämpfen
In der Schule läufts gut, nicht glänzend, doch es wird reichen, um auf das Gymnasium zu komm'
Eines Tages wirst du als Erster in der Familie studieren könn', sagen sie schon
So weit gehn deine Gedanken nicht, dich interessiert, wer sonst in deiner Klasse ist
Zwei von fünfundzwanzig kennst du von früher, du gibst dir Mühe, dass du Anschluß kriegst
Damals gings schnell, heute geht es noch schneller, die Tage vergeh'n, jeder zieht kurz vorbei
Das tägliche Aufstehn, der tägliche Schulweg, jedes Abendessen mit der Familie daheim
Jede Klassenarbeit, jedes Fußballspiel und Nintendospiel mit den Jungs auf der Couch
Deine erste Kippe, dein erstes Mal auf Lunge, wie du vor das Schultor gekotzt hast vom Rauch
Dein erstes Mal Ente, wie können deine Eltern chinesisch nicht mögen, du kriegst nicht genug
Vom Glutamat und von der Referendarin, die blond war und dunklen Lippenstift trug
Du bunkerst die Tempos, kaufst sie dir selbst, bloß daß keiner merkt, wie du sie verschleißt
Guckst der Referendarin verstohl'n auf den Arsch und bebst zu erfahr'n, was er Gutes verheißt
Sturmfrei daheim, Leonie auf dir, reibt sich an dir, zieht ihr Hemd übern Kopf
Zieht selbst den BH aus, hinter'm Rücken befrei'n ihre Hände die Brüste vom glänzenden Stoff
Du küsst sie noch ein Mal, umspielst ihre Höfe, spielst ihr am Gürtel, sie weist dich zurück
Und am nächsten Morgen hast du Schmerzen im Scrotum vom Steifsein und vom verweigerten Glück
Doch nicht mehr lang, bis du weisst, wie es ist, denkst du, irgendein Freitag, du kiffst und
Trinkst zuviel und du verspielst deine Chance, allzu leichtfertig verzeihst du´s dir nicht
Mit dem Alk wirst du nie wieder warm, du rauchst lieber Gras, mit den Jungs, ab und an
Dein alter Herr rastet aus, als er's rauskriegt, doch es gibt nichts, was er machen kann
Dein Onkel bringt dir bei, Bass zu spieln, mit Freunden beziehst du nen Proberaum
Doch ihr schafft nicht viel ausser kleineren Sessions, du liebst es, einfach drauf los zu hauen
Meistens hängt ihr nur rum, als Band unter Jungs, und kifft, doch am Wochenende geht mehr
Zehn, Fünfzehn Leute, versammelt im Nebel, hier hast du Natalie kennengelernt
Sie wird für drei Jahre ständig bei dir sein, irgendwann wird es dir zuviel sein
Doch in diesem Augenblick liebst du sie und du liebst das Gefühl des Verliebtseins, die meisten
Lehrer sind Wichser, viermal die Woche hält dir Vater vor, wie scheißteuer es ist
Zwei Mal die Woche Nachhilfe zu nehmen, damit du die Zehnte dann doch noch hinkriegst
Dann Oberstufe, wieder neue Leute, neue Freundeskreise, neue Möglichkeiten
Erster Nebenjob, das erste eigene Geld, erster Streit mit Natalie, ja schöne Scheiße
Das erste Mal gefickt von ner Streife, ein ziemlicher Aufstand für fünf'nhalb Gramm
Und in den Scheißproberaum bricht jemand ein und nimmt alles mit, was gerippt werden kann
Du strengst dich mehr an in der Schule, du willst niemals Sorgen ums Geld ham, wie deine Eltern
Du willst einen Job haben, 'n Guten
Legst 'n 1,8-Abitur hin
Und du belohnst dich, im Anschluß daran geht es erst an den Strand und dann nach Amsterdam
Mit Freunden läufst du auf Magic Mushrooms, geängstigt von allem, an den giftgrünen Grachten entlang
Und die Nacht wird noch lang, ihr trinkt und raucht und ihr schaut nach dem Fleisch, das in Schaufenstern ausliegt
Und du denkst an deine Frau und daran wie es zwischen euch beiden aussieht
Dass sie dir so vertraut wie deine eigene Haut ist, dass du, wenn sie sich auszieht
Kaum noch was spürst, kein Kribbeln und keine Erregung und dir wird klar, was du ewig schon aufschiebst
Und für zwei deiner Jungs zieh'n sich Vorhänge zu, doch du wirst das mit der Nutte lassen
Denn du hast Prinzipien, du bleibst Natalie treu und gehst heim zu ihr, um mit ihr Schluss zu machen
Septembersonne - du kommst vom Zivildienst, der Job ist okay
Meistens gibt es nur für zwei, drei Stunden zu tun und du kiffst viel und lässt es schön locker angeh'n
Noch so zehn Minuten bis zu dir daheim und zwei türkische Muttis mit Kinderwagen
Nehmen vor dir den kompletten Bürgersteig ein im, Laufschritt weichst du aus auf die Straße
Und Sekunden werden zu Jahren du hast dieses grässliche Quietschen im Ohr
Eine Druckwelle schiebt sich wie durch deinen Körper, schwillt an, zieht deine Glieder empor
Nimmt in dir zu, eine Fläche von Schmerz strahlt aus von Rücken und Hinterkopf
Und du zersplitterst, zerspringst, empfindest ein Brennen im Torso, so als ob du innerlich kochst
Und es wird schwarz um dich rum und doch sind da Bilder, nur aus dem Gedächtnis
Ganz plötzlich von ganz hinten rechts im Schädel, wird alles Gewesene wieder lebendig
Dein Leben endet nicht, es endet niemals, der Zeitpunkt des Todes wird niemals erreicht
Jacob's Ladder ist ne Wendeltreppe, und sie wächst in die Breite, je tiefer du steigst
Spiralförmig - Millisekunden werden Millenien sein, dein beschränktes Verständnis
Der Grenzen der Zeit wird Kenntnissen weichen, die kein noch lebendiger Mensch mit dir teilt
Du wirst hundertfach alles das, was du jemals erlebt und geseh'n und empfunden hast
Wieder erleben, seh'n und empfinden, von der Kindheit beginnend, bis der Bus dich erfasst
Immer wieder das Leben im Leben erleben, den Spiegel im Spiegel, Mise en Abyme
Die Binnenerzählung der Binnenerzählung der Binnenerzählung erzählen und hör'n
Immer wieder das Leben im Leben erleben, den Spiegel im Spiegel, Mise en Abyme
Die Binnenerzählung der Binnenerzählung der Binnenerzählung erzählen und hör'n
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210 Euro überweis ich monatlich für ein Fenster
In ner beigen Häuserwand, hinter dem ne Wohnung liegt
Und ich sitz´ in genau einem der zwei Zimmer dieser Wohnung
Mit mei´m Arsch auf der Schlafcouch und kratze mich am Scrotum
Autos, Kinder, Ehepaare, kerzengrade steigt
Der Lärm der Straße zu mir hoch, es ist ziemlich spät am abend
So zehn rum, schon was dunkel, doch noch warm
Ich nipp seit Jahrn am selben Bier, seit letzter Woche ist es schal
Ich bin verschwitzt, aber zu faul mich zu waschen
Der Tag hat einen arg öligen Film auf meiner Haut hinterlassen
Einen Schmutzrand am T-Shirt und viele winzigkleine Fliegen
Die wie schwarze Regentropfen meine Fensterscheibe zieren
Und weil ich nix zu tun hab und noch nicht ma Bock zu saufen
Steh ich auf und zerquetsch ein paar dieser Biester mit dem Daumen
Kuck durch Fenster gegenüber in nen Raum, in dem gerade
Ein Mädchen, vielleicht achtzehn oder neunzehn, schwer zu sagen
Erst im schwarzen BH vor einem Spiegel posiert
Danach ein Kleid anprobiert, sie steht seitlich zu mir
Ich kuck erst leicht irritiert, danach scheißfasziniert
Irgendein Detail an ihr treibt mir den Schweiß auf die Stirn
Mir ist schwindelig, ich stütze mich aufs Fensterbrett
Halt mich mit den Händen fest, nur nützt das nichts im Endeffekt
Und dann begreife ich, ich hab kein Problem mit meinem
Gleichgewicht, das Haus neigt sich hin zu ihrer Seite, es
Ist surreal, oberhalb der Mitte der Straße
Liegt nur ein Meter zwischen unsern beiden dritten Etagen
Und verdammt, ich will die Alte jetzt ham
Als hätt ich mir den Fick verdient, als hätt ich all das geplant
Als hätt sie mir was getan, so als läßt sie mich hungern
Und ich setze zum Sprung an...
Denn sie kuckt, als würd sie gern, zumindest so
Als würd sie sich, falls nicht, auch nicht so sehr wie nötig wehr´n
Schwer geht mein Atem, ich stehe vor ihr mit nem
Dermaßen Harten, ich kann ihn fast knirschen hör´n
Sie ist vollkommen stumm, doch ich höre ihren Puls und
Ihr Spundloch verströmt einen Duft, daß die Luft kocht
Sie trägt das Kleid wie eine zweite Haut aus Kunststoff
Darunter nix, stumpf pocht das Herz in ihrer jungen Brust
Ich geh ihr unter besagte zweite Haut, reiß sie auf
Pack´ ihr Fruchtfleisch, beiße mit Genuss rein
Nutz die linke Hand, sie feste an mich zu drücken
Sie preßt die Beine zusammen, die rechte Hand ist dazwischen
Ich mach ´n Schritt nach vorne, sie stolpert an der Bettkante
Ich halt sie fest, so daß sie sitzend auf dem Bett landet
Mit dem Köpfchen auf der Höhe meines Bauchnabels
Blickt auch, worauf ich hinauswill und saugt artig
Sie zieht dreckig weiße Fäden aus dem Teil
Lutscht sich ihre nette, kleine Seele aus dem Leib
Und kommt langsam in Fahrt, beginnt, ihr Becken zu bewegen
Und ich würd gern in ihrem Mund komm´, aber setz Prioritäten
Und ziehe ihren Kopf an den Haaren von mir weg
Und sie fällt rücklings mit ausgestreckten Armen auf das Bett
Ich beug mich über sie und stütz´ mich ab auf ihren Handgelenken
Küss sie auf die Stirn, das Gör is nass bis auf die Unterschenkel
Es fühlt sich gut an, in ihr zu sein, ich hör´ sie schrein
Egal, was sie sonst so mag, gerad´ gehört sie mir allein
Ich zitter vor Extase, fühl mich überragend
Wir schwitzen Pfützen, für wahr, ich fick sie wie mechanisch
Dann komm´ ich, sack in ihr zusamm´ und ring´ nach Luft
Leichenblass steig ich ab, sie drückt ein Tempo an die Futt
Lächelt kalt und sagt dann: für heute bist du eh hinüber
Geh jetzt nach gegenüber...
Von der Sonne überrascht
Wach´ ich schwer verkatert auf, müde, dehydriert und blass
Schließ die Jalousien, im Dämmerlicht erkenne ich
Sechs leere Flaschen Bier und eine halb geschaffte Glenfiddich
An Schlaf ist nicht zu denken, ich putz mir meine Zähne
Und les auf dem WC Das Liebesleben der Hyäne
Und mehr als wenig später geht es mir ein wenig besser
Ich krieg´ Hunger, zieh mich an und mach mich auf den Weg zum Bäcker
Starre auf den Boden, Kapuze zugezogen
Bis sie mir entgegen kommt - und bekannter vor als sonst
Ich schau zu ihr hoch, sie hält die Hand von ihrem Freund
Aber kuckt mich an, als hätt sie letzte Nacht von mir geträumt
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[Strophe 1]
Weltfremd zu sein, scheint mir nach wie vor ein Kompliment zu sein/
CandleLightDinner, wo immer wir uns eine Grenze teilen/
Ich häng mich rein in jede 16 Zeilen, ich such das Engelsgleiche/
Brennt mich ein, wie Säuretags in Fensterscheiben/
Ich schreib wie Dante von Verdammnis doch so schön/
Dass die Verdammten, wenn sie's hören, anfangen sich an sie zu gewöhn'/
Manchen steht der Wahnsinn auf die Stirn geschrieben/
Andere dringen in sich und finden dort, was sie immer schon zu fürchten schien/
Ich Hungerkünstler - ich Unerwünschter/
Dem Hundezwinger entsprungener Spinner, Prezident/
Der Mann, der Mythos, kaum zu unterscheiden von den Flecken auf der Couch/
Die Körpersprache wirklich wahr, Sätze brechen aus der Haut/
Und Staub setzt noch einen drauf, zirkuliert wie Rauch im Raum/
Und sieht 'n' bisschen aus wie Brüste auf dem Laminat/
Das Licht gedimmt, Whiskeyzimmer, temporiert auf Eis serviert/
Unverstanden landen Briefe von der Bank im Altpapier/
N kaltes Bier mit Schuss, Aldi - IsoLight steht bereit/
Asi - Radler, Wärme macht sich angenehm im Schädel breit/
Bubbleboy in Quarantäne, käseweiß, mehlig bleich/
Klingel ausgeklinkt, ich beweg mich keinen Meter weit/
[Hook]
Es ging mir nie um Geld oder Erfolg/ (Out Now!)
Außer Ruhe habe ich nie etwas gewollt/ (weltfremd)
Ich bin voll konzentriert auf mich/ (yeah!)
Allein daheim verlierst du nie die Übersicht/
(Creutzfeld & Jakob - Cut):
Scheiß auf eure Norm - ich bin voll konzentriert auf mich (Prezident!)
Ripp das Mic und schick euch Greetings übern Äther raus
Ich bin ich und bleib das auch drum hör gut zu und schreib das auf/ (Prezident!)
Ripp das Mic und schick euch Greetings übern Äther raus
[Strophe 2]
Weltfremd zu sein, scheint mir nach wie vor ein Kompliment zu sein/
Stell dich ein, wo unsere beiden Welten eine Grenze teilen/
Und sie wollen dir erzählen, du solltest wählen/
So als hätten sie selbst ne Idee wozu und wen/
So als würden die Visagen, die um immer gleiche Nichtigkeiten/
Und Begriffe streiten, wirklich unsere Geschicke leiten/
Wähl wen du willst, du kannst nicht wähl'n, was sie machen/
Die wirklich Mächtigen setzen sich nicht in Fernsehdebatten/
Ich denk an Ablasshandel, Aberglauben, Mythen und Märchen/
Die Mechanismen der Macht und wie sie wirken und werten/
Ich fühl mich abgeschottet, distanziert als hätt das Alles nichts mit mir zu/
Tun Vielleicht ist es ja tatsächlich so/
Ich komm mir selbst entfremdet vor, verrenn mich so, als wären meine Gedanken/
Unverbindlich für mein tun, arbiträr zu meinem Handeln/
Mein Denken nicht gedeckt von mein Empfindungen/
Mein Denken zu weit raus, um meine Handlungen bestimmen zu können/
Schon wieder Winter im Inneren, zu viel Input, die Rinden/
Und Windungen meines Gehirnes, krümmen sich vor Entzündungen/
Zimmerservive mach hinne,10 Kümmerling hinter die Binde bringen/
Die Engel zum singen mit ihren lieblichen Kinderstimmen
[Hook]
Es ging mir nie um Geld oder Erfolg/ (Out Now!)
Außer Ruhe habe ich nie etwas gewollt/ (weltfremd)
Ich bin voll konzentriert auf mich/ (yeah!)
Allein daheim verlierst du nie die Übersicht/
(Creutzfeld & Jakob - Cut):
Scheiß auf eure Norm - ich bin voll konzentriert auf mich (Prezident!)
Ripp das Mic und schick euch Greetings übern Eta raus
Ich bin ich und bleib das auch drum hör gut zu und schreib das auf/ (Prezident!)
Ripp das Mic und schick euch Greetings übern Eta raus
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[1. Strophe]
Der Film beginnt mit "Suche - die eine große Liebe"
Und bezahle dafür mit mei'm Frieden seit ich fünfzehn bin
Narbe über'm Herz seit dem Tod meiner Münchnerin
Unsichtbares Schild um Hals für meine künftigen
Ex-Freundinnen: "Sucht euch lieber wen Vernünftigen!"
Wiederholungstäter, wiederhol' Fehler als Wesenszug
Neue Liebe beginnt da, wo die alte aufhört, weh zu tun
In einem Februar, der schrecklich war, wie jedes Jahr
Warf das Barfenster warmes Gold gegen den Regentag
Wo drinnen wir am Reden war'n
Bis ich vergessen hab, dass ich schon zu oft verkackt hab
Doch der Stuhl, auf dem ich sitz, ist dieses eine Mal nicht nur ein Stuhl
Sondern der Stuhl bei Günther Jauch, von dem Typ
Der die Million geknackt hat
[Hook]
Hol den DeLorean, lass uns damit zurückfahren
Wir meinten immer nur einander, wenn wir "Glück" sagten
Die besten Dinge kommen in den kleinsten Stückzahlen
Wir meinten immer nur einander, wenn wir "Glück" sagten
Zurück nach Hause, in den Hafen, unser Schiff warten
Wir meinten immer nur einander, wenn wir "Glück" sagten
Wenn alles untergeht, bleib ich hier, bleib bei dir, du bei mir
Wenn nichts and'res übrig bleibt, bleibt das Wir
[2. Strophe]
Wir glauben nicht an viel, nur an "ewig hält die Liebe"
Wie in Filmen, wo die Guten immer treffen, wenn sie schießen
Während die Welt sich trennt, so wie man das halt kennt
Machst du uns morgens Pancakes in meinem alten Hemd
Wir hören meine Platten, die Sänger fast alle tot
Ich trag nur Shirts von alten Bands, Stones, Beatles und Ramones
Wir liegen vor dem Laptop, fangen zusamm' Serien an
Mit dir hört sich lebenslang plötzlich sehr erträglich an
Viele Freunde sind verliebt darin, verliebt zu sein
Sprechen von der großen Liebe, doch das ist uns viel zu klein
Die wollen so viel Frauen, wie nur möglich ist
Doch jeden Morgen sehe ich aufs Neue, wie schön du bist
Selbst in der Enge von der miefigen Kleinstadt
Spiel'n unsere Kussszenen auf riesiger Leinwand
Wo wir auch sind, markier'n Balken den Bildrand
Wir haben weiter gemacht, als am Set alles stillstand
Die Kamera schon aus war, das Drehbuch ha'm wir nie gelesen
Unser neues Ende wird wohl niemand außer uns verstehen
Wir steigen in den Wagen, lachen, dass wir abhau'n
Soll'n die ihr Hollywood hinter uns doch abbau'n
[Hook]
Wir meinten immer nur einander, wenn wir "Glück" sagten (3x)
Wenn alles untergeht, bleib ich hier, bleib bei dir, du bei mir
Wenn nichts anderes übrig bleibt, bleibt das Wir
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So ganz plötzlich, von ganz hinten rechts im Schädel
So als wäre sie nie wirklich weg gewesen
Schießt sie empor, deine erste Erinnerung, dein erster bewusster Moment im Leben
Und du stehst wie ein Rehkitz auf wackligen Beinen
Mit zweieinhalb Jahren, nackt und am weinen
Versteckst dich im Schrank, denn du kannst es nicht leiden
Zu baden und zitterst vor Wasser und Seife
Und sie ruft dich und sucht dich und als deine Mutter dich sieht ist sie ziemlich genervt
Sie gibt dir 'nen Klatsch, packt dich am Arm und dann schleift sie dich kurzerhand hinter sich her
Deine Schwester schreit, deine Eltern bleiben vielleicht für euch beide bloß doch noch zusamm'
Den Sommer dann gehts in die Dachgeschosswohnung, beim Umzug bricht sich dein Onkel die Hand
Du vermisst die bordeauxroten Wohnzimmerwände der Wohnung davor
Dein cooler Onkel spielt dir mit nur einer Hand ein paar Melodien auf dem Xylophon vor
Was bist du jetzt, vielleicht um die sechs? Wie riesig der Schulhof der Grundschule ist
Wie viele neue Gesichter man trifft, wie schnell man die alten Gesichter vergisst
Erzählendes Ich, erlebendes Ich, man braucht zwei Augen zur Tiefenwahrnehmung
Es ziehen sich Linien durch deine Erzählung, jetzt siehst du, was war, als der, der du bist
Du erinnerst dich grad, wie verliebst du mal warst, kurz nachdem du in die Dritte kamst
War jeden Mittwoch abend für so zwei, drei Stunden eine Lara zum Babysitten da
Und sie war zwar sympathisch, doch das wars nicht, längst verschüttetes, unterbewusstes
Latent vorhandes guckt, daß es Luft kriegt, du riechst ne Brise ihres Duftes
Eines Tages, in der Fußgängerzone, habt ihr sie getroffen, in Bluse und Rock
Bei einem Spaziergang mit deiner Familie, sie grüßte und strich dir ganz kurz über'n Kopf
Und du trautest dich kaum hochzuschaun, sie schien ungewohnt, geschminkt wie sie war
Doppelgesichtig - jetzt wird dir dein Faible für dunkelroten Lippenstift klar
Du ahntest, dass hinter der braven Fassade noch irgendetwas ganz anderes lag
Du warst so traurig, als sie nicht mehr kam an den Mittwochabenden, mangels Bedarf
Schon bist du bei Mark, etwas kleiner als du, wie er nicht aufhör'n kann, Scheiße zu reden
Du boxt ihn, er weint und dann ist dir peinlich, daß alle so tun, als sei's ne Leistung gewesen
Vater sagt, du musst was leisten im Leben, redet mit dir, aber spricht zu sich selbst
Wird den Job verlieren bis zum Ende des Monats, er und deine Ma streiten deswegen
Sie wird hysterisch, schaut schweigend ins Leere, raucht, macht deiner kleinen Schwester Angst
Die kommt zu dir, immer dann, wenn es laut wird, du hälst ihr die Ohren zu so fest wie du kannst
Beschissene Zeiten, gute Zeiten, nach kurzer Zeit ist der Spuk vorbei, denn
Dein Vater findet neue Arbeit, plötzlich gehts deinen Eltern zu gut um zu streiten
Ihr unternehmt viel an den Wochenenden, geht ins Kino, schwimmen, ein Mal sogar campen
Montags bis Freitags siehst du deinen Vater kaum noch, er hat für den Job zu kämpfen
In der Schule läufts gut, nicht glänzend, doch es wird reichen, um auf das Gymnasium zu komm'
Eines Tages wirst du als Erster in der Familie studieren könn', sagen sie schon
So weit gehn deine Gedanken nicht, dich interessiert, wer sonst in deiner Klasse ist
Zwei von fünfundzwanzig kennst du von früher, du gibst dir Mühe, dass du Anschluß kriegst
Damals gings schnell, heute geht es noch schneller, die Tage vergeh'n, jeder zieht kurz vorbei
Das tägliche Aufstehn, der tägliche Schulweg, jedes Abendessen mit der Familie daheim
Jede Klassenarbeit, jedes Fußballspiel und Nintendospiel mit den Jungs auf der Couch
Deine erste Kippe, dein erstes Mal auf Lunge, wie du vor das Schultor gekotzt hast vom Rauch
Dein erstes Mal Ente, wie können deine Eltern chinesisch nicht mögen, du kriegst nicht genug
Vom Glutamat und von der Referendarin, die blond war und dunklen Lippenstift trug
Du bunkerst die Tempos, kaufst sie dir selbst, bloß daß keiner merkt, wie du sie verschleißt
Guckst der Referendarin verstohl'n auf den Arsch und bebst zu erfahr'n, was er Gutes verheißt
Sturmfrei daheim, Leonie auf dir, reibt sich an dir, zieht ihr Hemd übern Kopf
Zieht selbst den BH aus, hinter'm Rücken befrei'n ihre Hände die Brüste vom glänzenden Stoff
Du küsst sie noch ein Mal, umspielst ihre Höfe, spielst ihr am Gürtel, sie weist dich zurück
Und am nächsten Morgen hast du Schmerzen im Scrotum vom Steifsein und vom verweigerten Glück
Doch nicht mehr lang, bis du weisst, wie es ist, denkst du, irgendein Freitag, du kiffst und
Trinkst zuviel und du verspielst deine Chance, allzu leichtfertig verzeihst du´s dir nicht
Mit dem Alk wirst du nie wieder warm, du rauchst lieber Gras, mit den Jungs, ab und an
Dein alter Herr rastet aus, als er's rauskriegt, doch es gibt nichts, was er machen kann
Dein Onkel bringt dir bei, Bass zu spieln, mit Freunden beziehst du nen Proberaum
Doch ihr schafft nicht viel ausser kleineren Sessions, du liebst es, einfach drauf los zu hauen
Meistens hängt ihr nur rum, als Band unter Jungs, und kifft, doch am Wochenende geht mehr
Zehn, Fünfzehn Leute, versammelt im Nebel, hier hast du Natalie kennengelernt
Sie wird für drei Jahre ständig bei dir sein, irgendwann wird es dir zuviel sein
Doch in diesem Augenblick liebst du sie und du liebst das Gefühl des Verliebtseins, die meisten
Lehrer sind Wichser, viermal die Woche hält dir Vater vor, wie scheißteuer es ist
Zwei Mal die Woche Nachhilfe zu nehmen, damit du die Zehnte dann doch noch hinkriegst
Dann Oberstufe, wieder neue Leute, neue Freundeskreise, neue Möglichkeiten
Erster Nebenjob, das erste eigene Geld, erster Streit mit Natalie, ja schöne Scheiße
Das erste Mal gefickt von ner Streife, ein ziemlicher Aufstand für fünf'nhalb Gramm
Und in den Scheißproberaum bricht jemand ein und nimmt alles mit, was gerippt werden kann
Du strengst dich mehr an in der Schule, du willst niemals Sorgen ums Geld ham, wie deine Eltern
Du willst einen Job haben, 'n Guten
Legst 'n 1,8-Abitur hin
Und du belohnst dich, im Anschluß daran geht es erst an den Strand und dann nach Amsterdam
Mit Freunden läufst du auf Magic Mushrooms, geängstigt von allem, an den giftgrünen Grachten entlang
Und die Nacht wird noch lang, ihr trinkt und raucht und ihr schaut nach dem Fleisch, das in Schaufenstern ausliegt
Und du denkst an deine Frau und daran wie es zwischen euch beiden aussieht
Dass sie dir so vertraut wie deine eigene Haut ist, dass du, wenn sie sich auszieht
Kaum noch was spürst, kein Kribbeln und keine Erregung und dir wird klar, was du ewig schon aufschiebst
Und für zwei deiner Jungs zieh'n sich Vorhänge zu, doch du wirst das mit der Nutte lassen
Denn du hast Prinzipien, du bleibst Natalie treu und gehst heim zu ihr, um mit ihr Schluss zu machen
Septembersonne - du kommst vom Zivildienst, der Job ist okay
Meistens gibt es nur für zwei, drei Stunden zu tun und du kiffst viel und lässt es schön locker angeh'n
Noch so zehn Minuten bis zu dir daheim und zwei türkische Muttis mit Kinderwagen
Nehmen vor dir den kompletten Bürgersteig ein im, Laufschritt weichst du aus auf die Straße
Und Sekunden werden zu Jahren du hast dieses grässliche Quietschen im Ohr
Eine Druckwelle schiebt sich wie durch deinen Körper, schwillt an, zieht deine Glieder empor
Nimmt in dir zu, eine Fläche von Schmerz strahlt aus von Rücken und Hinterkopf
Und du zersplitterst, zerspringst, empfindest ein Brennen im Torso, so als ob du innerlich kochst
Und es wird schwarz um dich rum und doch sind da Bilder, nur aus dem Gedächtnis
Ganz plötzlich von ganz hinten rechts im Schädel, wird alles Gewesene wieder lebendig
Dein Leben endet nicht, es endet niemals, der Zeitpunkt des Todes wird niemals erreicht
Jacob's Ladder ist ne Wendeltreppe, und sie wächst in die Breite, je tiefer du steigst
Spiralförmig - Millisekunden werden Millenien sein, dein beschränktes Verständnis
Der Grenzen der Zeit wird Kenntnissen weichen, die kein noch lebendiger Mensch mit dir teilt
Du wirst hundertfach alles das, was du jemals erlebt und geseh'n und empfunden hast
Wieder erleben, seh'n und empfinden, von der Kindheit beginnend, bis der Bus dich erfasst
Immer wieder das Leben im Leben erleben, den Spiegel im Spiegel, Mise en Abyme
Die Binnenerzählung der Binnenerzählung der Binnenerzählung erzählen und hör'n
Immer wieder das Leben im Leben erleben, den Spiegel im Spiegel, Mise en Abyme
Die Binnenerzählung der Binnenerzählung der Binnenerzählung erzählen und hör'n
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